182 Kilometer nördlich von Lima, der ewig wuchernden, sich unaufhörlich in den Wüstensand fressenden Millionenmetropole Perus, kreuzt das Tal des Rio Supe die Panamericana Norte. Seinem Lauf holprige 20 km in Richtung Anden folgend, liegt auf einer Hochebene die Ausgrabungsstätte einer der wohl ältesten Hochkulturen Amerikas.

Caral

2001 unternahm ich mit peruanischen Freunden mehrere Exkursionen nach Caral. Die peruanische Archäologin Ruth Shady startete hier vor einigen Jahren, allen finanziellen und bürokratischen Widrigkeiten zum Trotz, ihre Ausgrabungen mit viel Idealismus und persönlichem Engagement. 1999 stellte sich durch Radiocarbondatierungen mehrerer Proben heraus, dass Caral bereits seit 2750 Jahren vor Christus - wahrscheinlich noch früher - existierte.

182 Kilometer nördlich von Lima, der ewig wuchernden, sich unaufhörlich in den Wüstensand fressenden Millionenmetropole Perus, kreuzt das Tal des Rio Supe die Panamericana Norte. Seinem Lauf holprige 20 km in Richtung Anden folgend, liegt auf einer Hochebene die Ausgrabungsstätte einer der wohl ältesten Hochkulturen Amerikas:

Caral

2001 unternahm ich mit peruanischen Freunden mehrere Exkursionen nach Caral. Die peruanische Archäologin Ruth Shady startete hier vor einigen Jahren, allen finanziellen und bürokratischen Widrigkeiten zum Trotz, ihre Ausgrabungen mit viel Idealismus und persönlichem Engagement. 1999 stellte sich durch Radiocarbondatierungen mehrerer Proben heraus, dass Caral bereits seit 2750 Jahren vor Christus - wahrscheinlich noch früher - existierte.

Wie pulsierende Adern, sich nicht zwischen Versiegen und Überfluten entscheiden könnend, zerfurchen die wasserspendenden Flusstäler die steinigen, schroffen und unwirtlichen Wüstenhänge der Anden, um endlich im Pazifik zu vergehen. Vor allem hier, auf den ersten Hochebenen - nicht allzu weit vom Meer entfernt - entstanden die frühen Hochkulturen Perus.

Es sind magische Orte, eingebunden zwischen nördlich und südlich gelegenen Berghängen; zwischen dem nahen Ozean und der steil aufsteigenden Andenkette. Hier scheinen die Felsen hell - dort dunkel; der Fluss strömt in den Abend - die Anden steigen auf zum Morgen. Dort zeugen sanfte runde Steinhügel von verlassenen Ansiedlungen einst blühender Kulturen. Aufgebrochen, geschändet und geplündert sind viele von Ihnen. Gut hat es das Schicksal bislang mit Caral gemeint; sanft und zärtlich von Ruth Shady ergraben, erforscht und mit all ihrer Kraft geschützt.

Sanfte Hügel, in ihrem Schoß Vergangenes bergend,
Erinnerungen einst gelebter Träume schützend,
leidenschaftlich glühender Liebe Schatten spendende Hülle,
runde Kuhlen, wie lange noch verborgen.

Im Herbst 2008 hat Ruth Shady die Unesco gebeten, Caral-Supe in das Weltkulturerbe aufzunehmen.

Weitere Informationen über Caral:
http://www.zeit.de/2008/52/DOS-Die-zweite-Entdeckung-Amerikas